Vielleicht siedelten hier bereits die Römer. In der Mauer des Schuppens am Pfarrhaus findet sich ein Relief, welches einen Giganten zeigt. Es stammt vermutlich aus einem römischen Grabmal. Ein römisches Brandgrab findet sich unweit des Dorfes unter dem Perlekopf.
Wann das Dorf tatsächlich gegründet wurde, ist nicht bekannt. Die Kapelle, die einst dem Ort den Namen gab, ist nicht erhalten. Nur der Sockel des Kirchturmes soll noch von ihr stammen. Dem Sockel entnommene Holzproben aus zwei Balken lassen nach dendrochronologischen Untersuchungen vermuten, dass diese aus der Zeit um/nach 1143 bzw. 1145 stammen.
1319 wurde das Dorf „Cappellen“ jedoch erstmals urkundlich erwähnt, wobei es in einem Streit zweier Wildgräflicher Häuser darum ging, wer die Gerichtsbarkeit wahrnehmen darf.
1648 war das Dorf nach dem Dreißigjährigen Krieg total zerstört. Nur die alte Kapelle und das Hirtenhaus standen noch. Vier Bewohner hatten überlebt.
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“Cappeln“ oder „Zuo der Cappeln“ sei der Ort vor 1400 genannt worden, berichtet Otto Karsch in seiner Geschichte des Amtes Grumbach. Später wird es „Udencappeln“ oder „Udincappeln“ geschrieben. Der Beiname „Uden“ findet sich in mehreren Ortsnamen und geht auf den damals gebräuchlichen Männernamen Utho oder Udo zurück
Auf welche Persönlichkeit sich die Namensgebung bezieht, ist ungeklärt.
Im 15.Jahrhundert war das Dorf aufgeteilt zwischen drei Lehensträger. Die Bauern waren Leibeigene.
Um 1525 wurde das Dorf im Zuge der Reformation evangelisch.
1596 erwarb der Wild- und Rheingraf Johann von Grumbach drei Viertel des Dorfes,
ein Viertel besaßen die Boos von Waldeck als Lehen der Grafen von Veldenz.
1708 verlieh der Wildgraf Leopold Philipp Wilhelm seinen Untertanen die Bürgerrechte und schaffte alle Frohnden ab; die Untertanen der Boos von Waldeck blieben aber Leibeigene.
1789 wurde die nahezu verfallene alte Kapelle erneuert, der Turm blieb jedoch erhalten.
1798 wurden die Kappeler freie, französische Staatsbürger, nachdem die linksrheinischen Gebiete Frankreich eingegliedert wurden.
1834 Zugehörigkeit zur Rheinprovinz Preußen
1918 Neunzehn Männer hatten im ersten Weltkrieg ihr Leben gelassen
1945 Bei Ende des zweiten Weltkrieges beklagte die Dorfgemeinde 23 Männer als Gefallene
Seit 1969 ist Kappeln Teil der Verbandsgemeinde Lauterecken im Landkreis Kusel. |
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Türgewände aus dem alten Uden-Kappeln |
Literatur: a) O.Karsch: Geschichte des Amtes Grumbach; Mitteilungen des Vereins für Heimatkunde im Landkreis Birkenfeld (1959)-vergriffen
b) K.T.Grashof: Aufgeschrieben-Uffgeschrebb; Ev. Kirchengemeinde Grumbach (1989); erhältlich über Doris Kreischer, Tel.: 06382-1832
c) W.Werner: Kappeln. Die Geschichte eines kleinen Pfälzer Dorfes (2001);
erhältlich über e-mail: Ortsbuergermeister@Kappeln-Pfalz.de