Kappeler Leit

 

An dieser Stelle berichten wir von Zeit zu Zeit über Menschen, die unserem kleinen Dorf sein unverwechselbares Profil geben.

 

Moritz Stauch

Es ist Kappeler Brauch, dass eine Leine mit Babywäsche und Windeln an der Haustür oder ein Storch die Ankunft eines jungen Erdenbürgers anzeigen. In der Hauptstrasse fand ich kürzlich dieses Zeichen und so klingelte ich und ersuchte um ein Interview. Moritz heißt der zurzeit jüngste Mitbürger, und er erblickte am 5.Juni 2008 das Licht der Welt. Auf meine Frage „Na, junger Mann, wie geht es dir?“ lächelte er nur nachsichtig. Natürlich geht es ihm gut! Mutter und das zwei Jahre ältere Schwesterchen Rica umsorgen und verwöhnen ihn rund um die Uhr. „Moritz verbringt den Tag noch mit Essen, Trinken, Schlafen und Kreischen; letzteres aber eher selten“, erzählt die Mutter. Er käme ganz nach dem Vater Thorsten und sei ein lieber, ruhiger Typ.

 

Der Vater ist natürlich sehr stolz auf seinen Sohn und Daniela meint, dass die Ähnlichkeit mit Thorsten doch unübersehbar sei. - Wie in Kappele üblich, wird zu Ehren des neuen Mitbürgers ein Baum mit seinem Namen gepflanzt werden. Im Dorf treffen sich die Mütter mit den Kleinen regelmäßig im Jugendtreff zur „Krabbelgruppe“. Schwesterchen Rica wird dort schon bald stolz ihr Brüderchen vorstellen. Mit drei Jahren wird er dann in den Kindergarten im benachbarten Grumbach gehen. - Moritz hat das Glück, in einer gesunden und behüteten Umgebung aufzuwachsen.

Die Stauchs haben die Scheune des einstigen bäuerlichen Betriebes zu einem geräumigen und sehr schönen Wohnhaus umgebaut. In dem Anwesen leben noch mehrere Generationen harmonisch unter einem Dach, nämlich die Urgroßmutter, die Großeltern, Eltern und Tante sowie die beiden Kinder. Man ist immer füreinander da, was in unserer Zeit eher selten geworden ist. Natürlich soll der Kleine später eine möglichst gute Schulausbildung bekommen, sagt die Mutter sehr bestimmt. Wahrscheinlich würde er dann auch einmal das Dorf verlassen müssen, um eine Berufsausbildung zu machen und vielleicht zu studieren. Sie selber hat mehrere Jahre in verschiedenen Großstädten der Bundesrepublik gearbeitet, kehrte aber wieder in das Heimatdorf zurück. „Wir leben hier in einer so schönen, friedlichen Umgebung“, sagt sie, „hier ist die Welt noch in Ordnung.“ Sicherlich hat sie Recht, denn Kappeln wurde mehrfach in den Wettbewerben zu „Unser Dorf soll schöner werden, unser Dorf hat Zukunft“ ausgezeichnet und ist im Landkreis für die Harmonie und den Zusammenhalt seiner Bürger bekannt. Moritz wird dazu beitragen, dass das Dorf jung bleibt und man hier mit Vertrauen in die Zukunft blicken kann.

 

 

 

Das Interview führte Wolfgang Werner im Juli 2008

 

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