An dieser Stelle berichten wir von Zeit zu Zeit über Menschen, die unserem kleinen Dorf sein unverwechselbares Profil geben.
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"Ich heiße Karl und schreibe mich Hautz".- So stellt man sich in Kappeln vor, und der Hautz, Karl ist ein waschechter Kappeler, getauft mit dem Wasser des Perlebachs. Er ist hier in die einstige, einklassige Volksschule gegangen und er ist auch in Kappeln konfirmiert worden. Den Krieg hat er noch hautnah miterlebt. Seinen Vater, der im Krieg fiel, sah er als kleiner Bub nur zwei Mal. Karl erinnert sich auch noch lebhaft an die einrückenden Amerikaner und das Ende des Krieges. Nun ja, das ist lange her und seitdem hat sich im Dorf viel verändert. - |
Als echter Kappeler war Karl in fast allen Vereinen und Institutionen des Dorfes und hat hier auch oft wichtige Funktionen innegehabt: Er war Mitglied der freiwilligen Feuerwehr, Presbyter, 2 Legislaturperioden Gemeinderat, aktiver Schütze und auch 2. Vorsitzender des Erbruthenvereins, dem er immer noch angehört. Er hat in den fünfziger Jahren noch mit den Bauern Lohrinde gemacht, die dann an Lederfabriken verkauft wurde. "Oben in den Ruthen liegen noch die großen Steine, auf denen die Frauen mit Hämmern die Rinden von den kleineren Ästen geschlagen haben", erinnert er sich. Natürlich ist er immer noch dabei, wenn es wieder in die Erbruthen geht, um Holz zu machen oder "Planze se butze". Karl ist auch noch aktives Mitglied des Kappeler Männergesangvereins, dem er seit 55 Jahren angehört. |
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Karl Hautz hängt an seinem Heimatdorf. Mittlerweile ist er in den Siebzigern, eigentlich "im Ruhestand", aber immer noch unermüdlich für die Ordnung und Sauberkeit des Ortes im aktiven Dienst als "Saubermann" tätig. Seine Frau steht ihm dabei zur Seite. - Seine Hobbies? Karl veredelt gerne Obstbäume und baut Nistkästen für Singvögel, wovon um die 25 Stück an verschiedenen Plätzen in der Gemarkung hängen. Und der Hautz, Karl ist ein leidenschaftlicher Fußball Fan, obwohl er selber nie im Verein Fußball gespielt hat. Was ihn riesig freuen würde? Natürlich wenn der FCK dieses Jahr wieder in die Bundesliga aufsteigen würde. Er drückt ihm dafür jedenfalls alle Daumen.
Das Interview führte Wolfgang Werner im April 2010