An dieser Stelle berichten wir von Zeit zu Zeit über Menschen, die unserem kleinen Dorf sein unverwechselbares Profil geben.
Rosa Studt ist am 31.5.1931 im elterlichen Haus in Hoppstädten geboren. Sie ist ein Sonntagskind. Vielleicht sagt dies bereits einiges über sie aus. 160 cm sind der lebende Beweis dafür, dass Körperlänge nichts mit innerer Größe zu tun haben muss. Wenn sie einem gegenüber steht, erscheint sie größer. Das liegt vielleicht an ihrem Motto: "Man darf den Kopf nicht hängen lassen." Dabei hat es ihr das Leben nicht immer leicht gemacht. 1945 wurden Teile des heimatlichen Hofes in Hoppstädten zerstört. Zwei ihrer drei Söhne leben nicht mehr. Seit 1995 zog sie zwei Enkelkinder (Silvia und Michael) groß, zunächst noch mit ihrem Mann Erhard, nach seinem Tod 2009 dann alleine. Doch den Humor und die gute Laune hat sie nie verloren. |
|
Rosa Studt war ein fröhliches Kind und hat gerne gesungen, in ihrer Jugend hat man sich dazu sonntagsabends in der Wirtschaft getroffen. Wen wundert es, dass Sohn Herbert das Talent geerbt hat und aktives Mitglied im Männergesangsverein von Kappeln ist. Von ihm und Schwiegertochter Ursula stammen die beiden anderen Enkelkinder Stefanie und Sascha. Schon früh zeigte Rosa Studt einen eigenen Willen. Als sie noch Rosa Hoffmann hieß, lernte sie in der Tanzschule den jungen Schmied Erhard Studt kennen und "dann waren wir irgendwie zusammen". So wurde bald geheiratet (1951) und Rosa Studt kam auf den Hof nach Kappeln, wo sie natürlich gleich wieder im Singkreis zu finden war. Arbeit in Familie und Landwirtschaft, Ackerbau und Viehzucht sowie Haus und Garten prägen ihr Leben. Noch heute führt sie ihren Haushalt weitgehend selbst. Gerne kocht sie Rinderzunge mit Bohnen oder Gefüllte Klöße. Da versammelt sich Sonntags die ganze Familie am Tisch. "Wo es was Gutes zu essen gibt, da bin ich dabei", gibt Rosa Studt unumwunden zu. Und so lässt sie noch heute keinen Ausflug des Seniorenkreises aus und ist auch bei den Landfrauen immer aktiv. Wenn im Dorf gefeiert wird, ist sie dabei. Doch das Dorf kommt auch zu ihr. Beim traditionellen Neujahrsbesuch ist das Haus voll, was die Beliebtheit von Rosa Studt trefflich widerspiegelt. Sie ist für ihr Alter noch recht fit. Kein Wunder, dass ihre Lieblingssendung die Sportschau ist und die vier Arztbesuche im Jahr eigentlich mehr zur finanziellen Versorgung des Mediziners dienen. Und falls dann doch noch ein Wunsch übrig bleibt, ein Urenkelchen wäre noch schön.
Das Interview führte Bert Köhm im Februar 2017